Nachbericht – 3. Wertungslauf HAIGO Historic Formel Cup

Clevere Taktik rettet wichtige Wertungspunkte auf dem Lausitzring

Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr zogen die Starter des HAIGO Historic Formel Cup ihre Kreise auf dem Eurospeedway Lausitzring. Unter das fahrende Volk mischte sich auch wieder der Bad Schmiedeberger Michael Hennig mit seinem roten MT 77. Eingeteilt werden die Wertungsklassen nach Hubraum, wodurch Hennig in der 1300er Riege mitmischt. Diese Klasse dominierte er in dieser Saison von Anfang an. Jedes der vier bisher gefahrenen Rennen beendete er auf dem obersten Treppchen und kassierte dafür jedes Mal die mögliche Höchstpunktzahl. Allerdings hatte er am vergangenen Wochenende dazu keine allzu guten Chancen.

Derweil Hennig während seiner ersten 20 Minuten auf der Rennstrecke beim freien Training noch eine Klassenbestzeit hinlegte, nahm das Missgeschick beim Qualifying seinen Lauf. Bereits während der ersten Runde hörte Hennig auffällige Geräusche und steuerte geradewegs wieder die Box an. Sein Schrauberteam war sofort zur Stelle, doch einen Fehler am Motor konnten sie nicht ausmachen. Das Geräusch ließ sich aber auch nicht ausmerzen. Also blieb nichts anderes übrig, als das Aggregat zu tauschen gegen einen schwächeren, nur mit 1200 ccm Hubraum ausgestatteten Serienmotor. Das nicht absolvierte Qualifying brachte Hennig nur den hintersten Startplatz ein, von welchem er am Samstag sein erstes Rennen startete. Kurzzeitig hatte er nach eigenen Worten mit dem Gedanken gespielt, „die fehlenden PS durch Wahnsinn zu ersetzen“, diesen aber glücklicherweise schnell wieder verworfen. Mit stumpfen Waffen versuchte er, wenigstens wichtige Punkte zu retten.

Beim zweiten Rennen am Sonntag wurde es noch einmal spannend. Bis 30 Minuten vor Start hatte es noch geregnet und es stand die knifflige Frage in der Boxengasse, für welchen Reifen sich die Teams entscheiden sollten. In dieser Situation griffen die Schrauber zu einem cleveren Schachzug. Wenn die Starter von der Boxengasse in die Startaufstellung fahren, legen sie einen beachtlichen Teil des Weges auf der Rennstrecke zurück, können sich deren Zustand also noch einmal einprägen. Im Anschluss daran darf in der Staraufstellung während eines vorgegebenen Zeitraumes an den Autos noch geschraubt werden. Die Bad Schmiedeberger wagten es, den flachen roten Flitzer „halb & halb“ zu bereifen, Vorn bekam der MT 77 Slicks für die trockene Strecke, die Hinterachse wurde von Regenreifen bestückt, falls es noch zu nass sei. Derart ausstaffiert, konnte sich Hennig die Hälfte der Räderwechselzeit sparen. Die Taktik funktionierte, nach den ersten Metern entschied sich Hennig für die Slicks. Wieder fuhr er mit gebremstem Schaum durch die Arena, um die Zielankunft nicht zu gefährden.

Am Schluss beendete Hennig beide Rennen auf dem dritten Rang und führt nun die Pokalwertung mit 14 Punkten Vorsprung an. Zwei Rennwochenenden stehen in diesem Jahr noch auf dem Haigo-Kalender.

Weitere Informationen unter www.haigo.net

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