Nachbericht – 45. ADAC Rolandrallye 2015

Wittenberger Club-Teams beenden die 45. ADAC Rolandrallye mit Siegerpokal oder Schrott

Bei bestem Rallyewetter trafen sich am Wochenende zahlreiche Fans an den Prüfungsstrecken der 45. ADAC Rolandrallye rund um Nordhausen, um knapp 80 Teams auf den vorbereiteten Prüfungen anzufeuern und ihnen die Daumen zu drücken. Die Veranstalter des Nordhäuser Motorsport Sport Club e.V. hatten acht selektive Prüfungen zusammengesteckt, zu denen auch wieder die zwei legendären Rundkurse durch das Gehege zählten. 25 der 35 Wertungskilometer führten über den charakteristischen Schotterbelag der Nordhäuser Rolandrallye. Mit 46 Teams hielten lediglich knapp 60 % der 79 Starter ihre Renner bis zur Zieleinfahrt am Laufen.

Vom Wittenberger Motorsportclub e.V. hatten sich vier Clubteams auf den Weg nach Thüringen gemacht, um wertvolle Punkte für die Pokalwertungen einzufahren.

Den kürzesten Einsatz hatte der Wittenberger Benjamin Derda mit seinem Co-Piloten Michael Knorr. Sie waren mit ihrem Trabant P 601 bereits am Anfang der ersten Prüfung viel zu übermotiviert. Sie schafften es nicht, ihren Franzl auf der Strecke zu halten und demolierten sich die Beifahrerseite im Frontbereich gründlich. So konnten sie den Ausflug über die Nordhäuser Strecken zwar nicht sehr lange genießen, waren aber den nachfolgenden Teams ein Achtungszeichen, so gleich zu Beginn der Rallye. Diese Warnung nahmen sich Uwe Joachim und Tobias Gutewort im Opel Kadett E 1.3 sehr zu Herzen und ließen die erste Runde recht verhalten angehen. Bereits vor dem Start hatten sie sich keine großen Chancen ausgerechnet. Mangels ausreichender Teilnehmer in der eigenen Klassenwertung wurden sie mit der nächsthöheren Klasse zusammengelegt. Somit kämpften sie bereits unter erschwerten Bedingungen. Als sie dann doch nach dem Regrouping ihren Biss und Spaß am Schotter wieder gefunden hatten, verabschiedete sich jedoch Kilometer für Kilometer die Kupplung. Erst gab es nur einzelne Schaltprobleme, bis zum achten Sprint steigerte sich dieses technische Problem zum kniffligen Dauerzustand. Starten konnte Joachim seinen Kadetten nur noch mit dem Anlasser, beim Schalten musste er schon arg im Getriebe rühren, bis er die richtige Stellung fand. Mit vorzeigbaren Zeiten hatte es sich dadurch erledigt. Die letzten wenigen Kilometer der Verbindungsetappe bis ins Ziel schleppten sich die Wittenberger dann noch einmal mit dem Anlasser. Zu diesem Zeitpunkt rechnete sich das Team anhand der bekannten Zeiten einen vierten Platz in der Klassenwertung aus. Umso größer waren Freude und Begeisterung, als es zur Siegerehrung einen Pokal für den zweiten Platz in der Klasse gab. Es waren tatsächlich noch zwei weitere „Klassenkameraden“ kurz vor dem Ziel ausgefallen.

Ebenfalls den zweiten Platz in der Klassenwertung erreichte der Lutherstädter Florian Pitzk. Er ließ sich von Robby Fechner im Mitsubishi Lancer Evo 6 durchs Thüringische chauffieren. Sie hatten in der Winterpause ihren Boliden erneuert und verbessert und stapelten vor der Rallye etwas tief. „ Vorrangig geht es für uns darum, Erfahrungen zu sammeln und anzukommen.“ Diese entspannte Einstellung gipfelte mit einem Platz auf dem Treppchen. Neben dem achten Platz der Gesamtwertung nahmen sie den Pokal für den zweiten Platz der Klassenwertung mit nach Hause. Die Arbeiten der vergangenen Monate hatten sich bewährt, der Lancer brachte seine Besatzung, sehr zur Freude aller Beteiligten, ohne größere Probleme bis ins Ziel.

Die Zieleinfahrt nicht erreicht haben die Wittenberger Frank Zischkale und Steffen Busch. Sie hatten jede Menge Spaß auf den Strecken und waren bis zur Hälfte der Veranstaltung nach den Worten von Frank Zischkale auch richtig gut dabei. Auf dem Rundkurs im Gehege konnten sie sogar eine achtbeste Gesamtzeit verbuchen „und das mit meinem alten, klapprigen BMW“ war Zisckale stolz auf seine Maschine. Dann aber riss dem Hecktriebler auf der sechsten Prüfung die Antriebswelle ab und der rote Renner hatte vorzeitig Feierabend.

Insgesamt hatten die Teams viel Freude an der Veranstaltung, so lange sie mitfahren konnten. Jetzt gibt es dann erst einmal jede Menge zu tun in den Schrauberwerkstätten. In zwei Wochen startet bereits die nächste Rallye, die 16. ADAC Fontane-Rallye in Neuruppin.

Weitere Informationen sowie Ergebnisse unter www.nordhaeuser-msc.de

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